Ein eigener Blog verschafft Euch Aufmerksamkeit im Internet. Er ist die Grundlage für Euer Content Marketing. Indem Ihr relevante Inhalte postet, lockt Ihr Interessenten an und könnt sie zu Kunden machen. Unser Beitrag erklärt Euch, wie Ihr es packt, dass Euer Blog ein Erfolg wird!
Welche Plattform für euren Blog?
WordPress or nothing. Das halbe Internet basiert bereits auf der Open Source-Technologie von WordPress. Da die Software quelloffen ist, kostet sie nichts. Allerdings muss WordPress ordentlich administriert werden. Updates solltet ihr immer schnell installieren. Auch die nützlichen Plugins solltet ihr euch genauer anschauen: Das Plugin Yoast ermöglicht euch eine rudimentäre Suchmaschinenoptimierung. Der Link Checker sagt euch Bescheid, wenn Links auf eurer Website kaputt sind.
Probleme mit WordPress 5.0
Vorsicht allerdings mit der WordPress Version 5.0. Manche User haben schlechte Erfahrungen mit dem Gutenberg-Editor gemacht. Besonders bei Anwendung auf bestehende Websites kann WordPress 5.0 Zicken machen. Manche Admins bleiben daher lieber bei der Version 4.9.8. Je nachdem, wo Ihr Euren Blog hostet, könnt Ihr auch auf Managed WordPress-Lösungen zurückgreifen. Der Provider sorgt dabei für die Technik und Updates und Ihr habt keinen Aufwand mit dem Administrieren Eures Blogs. Ebenso einfach macht es Euch die Seite https://wordpress.com/. Allerdings gibt es hier zum Nulltarif nur eingeschränkte Designs und Funktionalitäten. Über WordPress wurden bereits ganze Bücher geschrieben. Das Thema ist komplex. Im Zweifel zieht Euch ein Tutorial rein, wenn Ihr mit WordPress anfangt.
Jimdo und Co.
Auch wenn die Meisten mit WordPress arbeiten, existieren noch andere Plattformen, um einen Blog zu starten. Von den Dutzenden von Möglichkeiten stellen wir zwei vor:
- Der Jimdo Creator ist ein nutzerfreundliches Baukastensystem für Euren Blog.
- Chimpify ist eine preiswerte Komplettlösung für Marketing Automation für kleine Unternehmen und Startups. Damit könnt Ihr euren Blog gleich auch zum Inbound Marketing-Zugpferd ausbauen.
Datenschutzerklärung, Impressum, Kontaktformular
Wenn Ihr Euren Blog aufsetzt, solltet Ihr diese Elemente als Allererstes einbinden, damit Ihr sie um Himmels Willen nicht vergesst. Eine ganze Abmahnindustrie lebt von schusseligen Leuten, die es noch nicht gecheckt haben, dass jede Webseite – auch Blogs – eine Datenschutzerklärung und ein Impressum brauchen. Im Internet findet Ihr Seiten, die Euch erklären, wie man diese Elemente rechtssicher einrichtet. Achtet auf Aktualität, denn die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ist noch nicht lange in Kraft und hat einiges an den rechtlichen Anforderungen geändert. Und ein Kontaktformular wollt ihr doch bestimmt auch anbieten, hmmm? Damit Interessenten mit Euch, nun ja, in Kontakt treten können.
Wer soll Euren Blog lesen?
Als Startups habt Ihr spätestens beim Erstellen eures Pitchdecks festgelegt, wer Eure Zielgruppe ist und welchen Mehrwert ihr dieser anbieten wollt.
Es ist gut, wenn Euer Blog ein klar abgegrenztes Themenfeld bedient, in dem ihr euch als Experten positionieren könnt. Beispiele:
Was Ihr macht | Eure Zielgruppe | Euer Themenfeld |
Code Testing | CIOs, Datenschützer | Cyber Security, Coding-Tipps |
Fahrgemeinschaften-App | Pendler, Studenten | Alternativen zu ÖPNV und eigenem Auto |
Sensorüberwachung für Hühnerställe | Landwirte, Legebetriebe | Die moderne Hühnerfarm |
Eure Schreibweise soll Eure Zielgruppe richtig ansprechen. Ihr selbst wisst vermutlich am besten, wie eure Kunden drauf sind. Controller ticken anders als Krankenpfleger und Studenten anders als Omis (aber unterschätzt die Omis nicht!).
12 Dinge, die ein guter Blog braucht!
Im Internet findet Ihr Quintillionen von Blogs. Die guten schaffen es auf die ersten Seiten einer Google-Abfrage. Auch Ihr wollt zu den Guten gehören. Also lernt von ihnen.
Ein guter Blog zeichnet sich aus durch:
- Gute Überschriften: Manche machen daraus eine regelrechte Wissenschaft. Die Überschrift sollte euer Haupt-Keyword enthalten und Lust auf den Artikel machen. Listicles sind beliebt, z.B.: „10 Fehler, die beim Code-Testing tödlich sind“.
- Erwartungen erfüllen: Die Überschrift darf keine Erwartungen wecken, die im Beitrag nicht erfüllt werden. Wenn ihr z.B. neue Erkenntnisse versprecht und dann mit Weisheiten von Anno dunnemals um die Ecke kommt, sind die Leser enttäuscht und kommen nicht wieder.
- Relevanz der Inhalte: Ihr müsst etwas Neues, Interessantes, gerne auch Unterhaltsames bringen. Sonst fallen die Leser nach drei Worten ins Koma und schalten weg.
- Guter Aufbau: Erfolgreiche Blogbeiträge sind heute als Content Pillar aufgebaut. Das sind Artikel mit einer kurzen Einleitung, gefolgt von einem Inhaltsverzeichnis, über das man in die Unterabschnitte springt. Hier lest ihr, wie ihr Sprungmarken, sog. Anker-Tags, setzen könnt.
- Witz & Humor: Die meisten Menschen lachen gerne, aber tun es viel zu wenig. Helft ihnen! Witzige Anekdoten aus dem Arbeitsalltag, ein launiges Wortspiel, ein kreativer Twist, all das danken euch eure treuen Leser.
- Storytelling: Erzählt kleine Geschichten, die eure Informationen illustrieren und Lust machen auf mehr. Die Leser erkennen sich darin wieder oder freuen sich über die Auflockerung der grauen Theorie.
- Diskussion anstoßen: Ihr könnt euren Beitrag mit einer Frage beenden à la: Was haltet ihr davon? Habt ihr das auch schon einmal erlebt? Wie sind eure Erfahrungen? So entfacht ihr eine Debatte und erntet jede Menge Aufmerksamkeit. Ist allerdings nicht einfach: Die meisten haben keine Zeit für so etwas.
- Gutes Design: Die Vielzahl von Themes macht es euch leicht, eurem Blog ein attraktives Gesicht zu verpassen. Wenn ihr keine Designer seid, lasst die Finger von Eigenexperimenten.
- Regelmäßige Posts: Ein Beitrag pro Monat ist das Minimum, einer pro Woche schon wesentlich besser. Mehr solltet ihr euch für den Anfang nicht vornehmen. Erstellt einen Redaktionsplan und haltet ihn ein!
- Suchmaschinenoptimierung: SEO ist die Disziplin, die Blogbeiträge auf die hohen Ränge der Google-Suchergebnisse katapultiert. Je genauer ihr eure Inhalte auf die Suchanfragen eurer Leser abstimmt, umso besser. Es gibt Tools, die euch dabei helfen.
- Bilder: Ein wichtiger Bestandteil, der auch Suchmaschinen gut gefällt, sind Bilder, Charts und Infografiken.
- Textlänge: Mini-Beiträge von 200 Wörtern bringen euch und den Lesern nicht viel. 600 bis 1.000 Wörter pro Beitrag sollten es schon sein. Eure Beiträge sollen schließlich kein allgemeines Geschwafel sein, sondern in die Tiefe gehen.
Der Blog soll auf Eure Absichten einzahlen!
Als Unternehmer verfolgt Ihr mit eurem Blog einen Hintergedanken: Kunden zu werben. Deshalb sollten Eure Beiträge auf einer unterschwelligen Ebene auf eure Lösung hinführen. Wenn ihr zum Beispiel über neue Cyber-Attacken schreibt, könnt Ihr erwähnen, wie Code-Testing mit eurem Tool hilft, solche Attacken abzuwenden. Oder wenn ihr über vegane Ernährung schreibt, erklären, wie euer Produkt Veganern hilft, gesund zu bleiben.
Ein ganz wichtiger Aspekt bei Blogbeiträgen ist der so genannte Call-to-Action (CTA), die Handlungsaufforderung. Ihr wollt ja, dass sich eure Leser mit eurem Angebot befassen. Also fordert sie auf:
- Eine Probeversion herunterzuladen
- Euren Newsletter zu abonnieren
- Einen Rabattcode zu nutzen
- Ein Webinar, das ihr vielleicht anbietet, zu besuchen
- Sich von euch unverbindlich beraten zu lassen
Diese CTAs könnt Ihr damit koppeln, dass der Leser im Internet ein Registrierungsformular ausfüllt. Über das Formular gelangen seine Angaben in euer CRM-System und ihr habt einen Lead gewonnen. Dieser ganze Vorgang kann automatisiert werden. Tools für Inbound Marketing bieten Lösungen, die im Einklang mit den Datenschutzerfordernissen der DSGVO stehen.
Was sollt Ihr schreiben?
Tja, das müsst Ihr schon selbst wissen. Bestimmt kommen Euch die Ideen dann, wenn Ihr sie nicht braucht, und wenn Ihr sie braucht, sitzt Ihr vor einem leeren Bildschirm. Deshalb solltet Ihr immer ein kleines Notizbuch dabeihaben, um Ideen festzuhalten. Oder ihr diktiert den Gedanken in euer Smartphone.
Wichtig ist, dass Eure Beiträge fokussiert sind. Überlegt genau, was eure USP ist und welche Themen ihr besetzen wollt. Dann macht eine Keyword-Recherche mit dem Google Keyword Planer. Den könnt ihr kostenlos benutzen, wenn Ihr eine AdWords-Kampagne anlegt (Ihr braucht sie ja nicht freischalten!).
Es gibt auch andere kostenlose oder kostenpflichtige SEO- oder Keyword-Tools. Mit einer kleinen Google-Recherche findet ihr bestimmt das richtige für Euch. Warum ich hier wieder von SEO spreche? Es geht nicht um „Keyword Stuffing“, sondern darum, herauszufinden, welche Begriffe eure Zielgruppe im Internet sucht. Es geht darum, dass eure Leser euch finden. Und die Keyword-Tools können Euch auch jede Menge Inspiration geben, was gerade hip ist und was nicht.
Manche Tools geben auch Hinweise zum Wettbewerb. Wenn Euer Keyword hart umkämpft ist, habt Ihr schlechte Chancen, es ganz nach oben ins Google-Ranking zu schaffen. Schreibt nicht mehrere Beiträge zu exakt dem gleichen Thema. Diese könnten sich gegenseitig „kannibalisieren“.
Onpage und Offpage Optimierung
Onpage-Optimierung bedeutet, dass euer Artikel selbst optimiert wird. Dazu gehören nicht nur gute Inhalte zu klar definierten Themen (Keywords!), sondern auch Verlinkungen mit weiterführenden Informationen innerhalb und außerhalb eurer Website. Ein SERP-Snippet, d.h. der kurze Text, der in den Google-Ergebnissen unter eurer Überschrift angezeigt wird, darf ebenfalls nicht fehlen.
Darüber hinaus ist die Offpage-Optimierung wichtig. Dazu gehören Backlinks von anderen, am besten einflussreichen, Websites. Eventuell kennt ihr andere Blogger oder Unternehmen, die auf euch verlinken würden.
Social Seeding ist ein weiterer elementarer Bestandteil eurer Blog-Promotion. Das bedeutet, dass ihr eure Netzwerke über eure neuen Blogbeiträge informiert. Vielleicht streuen eure Bekannten die gute Nachricht in ihren eigenen Netzwerken usw.
Blogger Relations
Wenn Ihr kompetente Kommentare zu anderen Blogs aus eurer Szene schreibt, werden die sich vielleicht bei euch revanchieren. So bekommt ihr Aufmerksamkeit und könnt Kontakte zu anderen Bloggern knüpfen, die dann vielleicht auf euch verlinken.
Oder Ihr bietet einen Gastbeitrag an und ladet umgekehrt andere Blogger ein, einen Gastbeitrag in Eurem Blog zu veröffentlichen. Dieser Austausch kann beiden nur nützen. Ihr bekommt Sichtbarkeit, Links, Relevanz und Ihr lebt den Community-Gedanken, der in unserer profitorientierten Zeit manchmal zu kurz kommt. Geben und Nehmen.
Fazit
Ein Blog macht Eure Zielgruppe auf Euch aufmerksam und verschafft Euch vielleicht sogar Kunden. Voraussetzung ist, dass Ihr etwas Wichtiges und Relevantes beizutragen habt. Ideal ist es, wenn Ihr es schafft, Diskussionen anzustoßen. Wollt ihr einen Blog aufsetzen, braucht Ihr dafür eine Hosting-Plattform. Die meisten entscheiden sich für WordPress, aber es gibt auch Alternativen. Damit Euer Blog ein Erfolg wird, müsst Ihr ihm einen klaren Fokus geben. Dann solltet Ihr ihn für Suchmaschinen optimieren und in euren Netzwerken bekannt machen.
Aussagen des Autors geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder!