Socialbnb verbindet Reisende mit sozialen und ökologischen Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt um ein einzigartiges Reiseerlebnis zu ermöglichen.
Wer seid Ihr, wie ist der Name des Start-ups und seit wann gibt es euch?
Socialbnb ist eine innovative Reise-Plattform die Reisende mit sozialen und ökologischen Hilfsorganisationen (NGOs) in der ganzen Welt verbindet. Dahinter stecken wir, Nils und Alex, die gemeinsam mit einem Studierendenteam an der Umsetzung arbeiten.
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?
Angefangen hat alles nahe der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Hier trafen zwei Teammitglieder den Bewohner Seng Thy, der den Kindern seines Dorfes kostenfreien Englischunterricht ermöglichen wollte. Seiner NGO erging es dabei wie etlichen anderen weltweit: Blieben die Spenden aus, konnte der Unterricht nicht stattfinden. Wir entwickelten gemeinsam mit ihm die Idee, die bis dahin ungenutzten Räume seines Hauses an Reisende zu vermieten und sie am Alltag seines traditionellen kambodschanischen Dorfes teilhaben zu lassen. Von dem Geld konnte er einen Lehrer einstellen und Schulmaterialien kaufen – seitdem bekommen die Kinder regelmäßig Englischunterricht und die Idee dieses Konzept auf der gesamten Welt zu etablieren war geboren.
Was ist Euer Geschäftsmodell?
Auf der Plattform socialbnb.org können soziale und ökologische Hilfsorganisationen (NGO) ihre ungenutzten Räumlichkeiten als Übernachtungsmöglichkeit anbieten. Reisende können sich dort über die Organisation und die Unterkunft informieren und schließlich eine Übernachtung buchen. Vor Ort erlebt der Reisende den Alltag einer lokalen NGO hautnah mit und bekommt auf völlig neue Art und Weise einen Einblick in die Kultur und Lebensweise vor Ort. Zudem erhält er einen Eindruck davon, wie globale Herausforderungen durch lokale Lösungsansätze angegangen werden. 80 % des Übernachtungspreises unterstützt dabei direkt das jeweilige Projekt, bei dem übernachtet wird und eine 20 % Kommission wird zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Plattform einbehalten.
Was ist Euer USP? Was ist das Besondere an eurem Start-up?
Die durch Socialbnb ermöglichte direkte finanzielle Unterstützung für die Hilfsprojekte verbunden mit einer authentischen Reiseerfahrung für Reisende ist einzigartig. Damit wird eine stetige Finanzierung der NGOs ermöglicht und die Qualität der umgesetzten Projekte deutlich gestärkt. Zudem bietet es für Reisende die Möglichkeit eine lokale und authentische Erfahrung zu machen und Land und Leute auf völlig neue Art und Weise kennenzulernen und damit auch noch etwas Gutes zu tun.
Wer ist Eure Zielgruppe?
Der Fokus liegt zu Beginn auf jungen Reisenden zwischen 18 und 30, überwiegend Backpacker, die nach authentischen Erlebnissen suchen und ein großes Nachhaltigkeitsbewusstsein haben. Im Laufe der Zeit haben wir aber auch gemerkt, dass unser Angebot durchaus auch für Familien und ältere Reisende interessant ist. Diese Zielgruppe wollen wir im kommenden Jahr verstärkt angehen und dementsprechend auch das Angebot mit mehr Komfort noch verstärken.
Welchen Markt habt Ihr anvisiert (regional, national, international)?
Socialbnb ist eine globale Plattform. Wir hatten bereits Buchungen aus 15 verschiedenen Nationalitäten. Darunter neben Deutschland, vor allem europäischen Staaten wie Großbritannien, Frankreich oder die Niederlande, aber auch vermehrt Buchungen aus den USA und China.
Wie sieht Euer Pricing aus?
Die Preise für die Unterkünfte werden zusammen mit den NGOs bestimmt. Sie sind abhängig vom Umfang des jeweiligen aktuellen Finanzbedarfs für die NGOs. Wenn diese zum Beispiel derzeit neue Schulmaterialien benötigen ist der Preis meist etwas geringer, als wenn die NGO eine gesamte Schule bauen möchte. Trotzdem passen sie sich immer auch an den lokalen Preisen an, um für die Zielgruppe konkurrenzfähig zu bleiben. Unterkünfte die hostelähnlich ausgestattet sind kosten im Schnitt 18 Dollar. Höherpreisige Unterkünfte, die eher Hotelzimmern gleichen können je nach Region bis zu 100 Dollar kosten.
Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Im Verlauf der weiteren Geschäftsjahre ist es unsere Vision Socialbnb zur größten sozialen Reiseplattform heranwachsen zu lassen und so eine Alternative zu werden für einen Tourismus von dem wirklich alle Beteiligten profitieren. . Die Plattform soll dem Tourismus neue Märkte eröffnen und neben der Vermittlung von Unterkünften, weitere Hilfestellungen für die Arbeit von NGOs anbieten. Dafür gibt es erste Ideen, dass die NGOs neben der Unterkunft auch Aktivitäten anbieten können. Damit erschließen wir noch weitere Marktsegmente und können auch NGOs ins Angebot aufnehmen, die keine Schlafplätze haben aber trotzdem Tagesaktivitäten anbieten können und wir öffnen uns zur selben Zeit für Reisende, die ihre Übernachtung bereits in einer anderen Unterkunft gebucht haben aber trotzdem soziale Projekte unterstützen wollen.
Wie seid ihr eigentlich zum Hub gekommen und wie findet ihr diesen?
Wie sind im Rahmen einer Jurysitzung für das Gründerstipendium NRW zum DIGITALHUB.DE gekommen und sind sehr froh Teil einer lebhaften Community zu sein. Für uns ist der Austausch mit vielen weiteren Gründern und Gründerinnen super hilfreich. Aber auch die qualitativen Workshops und das motivierte Team des Hubs stehen uns immer mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen wo sie können. Das bringt uns in unserem Vorhaben enorm weiter.