Das junge Unternehmen DESKCLOUD, erst 2019 gegründet von Ricardo Klapperich, Jan Weber und Torsten Schmickler, ist seit 2018 im Accelerator-Programm des Digital Hub Bonn.
Im Interview erklären die Gründer, warum DESKCLOUD die perfekte Lösung für Freelancer und Coworking Space-Anbieter ist.
Simon: Wann seid ihr mit DESKCLOUD gestartet?
Jan: Wir sind vor gut einem Jahr gestartet und sind seit März 2018 auch im Digital Hub.
Coworking-Prozess optimieren
Simon: Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Was hat den Anstoß gegeben?
Ricardo: Das Ganze entstand in der Hochschule, da hatten wir einen Reverse Pitch mit einem großen Immobilienfonds aus Köln. Wir selbst haben auch schon vorher Coworking-Möglichkeiten genutzt. Dabei fiel uns auf: Diesen Prozess kann man optimieren. Das ist eine spannende Branche, da fühlen wir uns wohl und – Just do it! Wir sind direkt gestartet.
Anbieter und Nutzer auf einer Plattform
Simon: Was ist euer Geschäftsmodell?
Jan: Wir haben eine zweiseitige Plattform. Auf der einen Seite sind verschiedene Workspace-Anbieter, ganz klassisch natürlich Coworking Spaces, aber auch Corporate Offices oder Innovation Hubs, die uns ihre Coworking Plätze auf einer Plattform zur Verfügung stellen.
Auf der anderen Seite sind Coworker, Firmenmitarbeiter, ganz vielfältige Zielgruppen. Diese zahlen einen monatlichen Beitrag und können dann Coworking-Möglichkeiten nutzen.
Die Spaces werden einfach über die Anzahl der Zugänge abgerechnet und bekommen am Ende des Monats eine Übersicht und eine Gutschrift über die genutzten Plätze.
Maximale Freiheit für den Coworker
Simon: Was ist das Besondere an eurem Projekt? Habt ihr eine USP?
Ricardo: Die USP besteht darin, dass wir maximale Freiheit für den Coworker schaffen. Das bedeutet, du kannst mit einer App und einer Mitgliedschaft unterschiedlichsten Workspace nutzen oder Coworking Space-übergreifend zusammenarbeiten. Du musst dich dafür nur einmal anmelden und hast nur einmal diesen Aufwand der Registrierung.
Dadurch hast du eine erhebliche Erleichterung im Arbeitsalltag. Du kannst spontan oder planmäßig, für kurze oder auch lange Zeiten coworken.
Jan: Seitens der Workspace-Anbieter haben wir auch eine USP. Sie besteht darin, dass wir den kompletten Prozess für Flexdesk neu gedacht haben. Wir haben uns angeschaut, wo aktuell Probleme bestehen, und eine Lösung gefunden, wie wir das für die Anbieter so effizient bewerkstelligen können, dass sie über uns Zeit und Geld sparen können.
Community mit Mehrwert
Ricardo: Neben der Tatsache, dass DESKCLOUD der übergreifende Schlüssel für diese Art des Arbeitens darstellt, haben wir auch die Community als Feature. Das bedeutet, du als Coworker kannst dich mit anderen Coworkern und Experten im Netzwerk austauschen, diese treffen und dich auch persönlich mit interessanten Leuten unterhalten.
Simon: Wer sind eure Zielgruppen? Und wie sprecht ihr sie an bzw. akquiriert eure Projekte?
Jan: Für unsere Plattform sind zwei Zielgruppen wichtig. Auf der einen Seite die Workspace-Anbieter, auf der anderen Seite die Kunden, die klassischerweise Freelancer, aber auch Firmenmitarbeiter im Home Office sind. Deswegen haben wir da ganz unterschiedliche Strategien.
Als Erstes akquirieren wir Workspace-Anbieter. Da ist der Weg die klassische Kaltakquise, das heißt, wir rufen an, stellen unser Produkt vor und generieren so eine Anzahl an Workspace-Anbietern, die ihre Kapazitäten auf unserer Plattform zur Verfügung stellen.
Flexibilisierungstool für Mitarbeiter
Ricardo: Als verlängerter Vertriebskanal für diese Anbieterseite besteht derzeit großes Interesse. Die Coworking-Branche wächst, der Markt boomt, da sehen wir für die Zukunft sehr großes Potenzial.
Auf der anderen Seite sind wir ein Flexibilisierungstool für Mitarbeiter, die zusätzlich zu ihren normalen Arbeitstagen im Büro auch Zusatz-Services nutzen können. Auch da stoßen wir auf reges Interesse im Sinne von erhöhter Flexibilität und Innovationszugang für Mitarbeiter und Unternehmen.
Simon: Wo liegt euer Markt? Seid ihr regional, national, international tätig?
Ricardo: Wir starten das Ganze im Rheinland, das heißt, wir werden zunächst in Köln, Bonn und Düsseldorf vertreten sein und testen das Konzept. Dann wollen wir DESKCLOUD Stadt für Stadt deutschlandweit ausrollen. Ziel ist es dann, diesen Service auch weltweit anbieten zu können.
Bedarfsgerechte Mitgliedschaften und Paketangebote
Simon: Wie passt ihr euer Produkt an den jeweiligen Kunden an? Was ist individuell, was ist standardisiert?
Jan: Wir bieten verschiedene Mitgliedschafts-Optionen an, die sich ganz nach den individuellen Bedürfnissen des Coworkers richten. Die sind in Paketen einfach gestaltet.
Seitens der Firmen bieten wir aber auch Kontingente an, die auf den jeweiligen Bedarf der Firma zugeschnitten sind. Da sind wir sehr flexibel und können auch schnell reagieren, wenn wir merken, dass im Markt ein anderer Bedarf da ist. So können wir flexibel auch neue Standardpakete für andere Nutzungsarten schaffen, zum Beispiel eine stundenweise Nutzung.
Simon: Wie sieht euer Pricing bzw. die Monetarisierung aus?
Ricardo: Der Coworker zahlt einen Mitgliedsbeitrag, oder aber das Unternehmen, das Check-Ins oder Coworking-Stunden für seine Mitarbeiter buchen möchte, zahlt einen monatlichen Beitrag.
Das Geld wird aufgeschlüsselt auf die jeweiligen Check-Ins und an die Coworking-Anbieter ausgezahlt. DESKCLOUD nimmt eine kleine Gebühr, die wir für uns einbehalten.
Digital Lifestyle unterstützen
Simon: Wie geht es weiter? Welche innovativen Ideen habt ihr für die Zukunft?
Jan: Wir werden jetzt auch relativ schnell starten, Meetingräume dazu zu vermarkten, weil es dafür einen enormen Bedarf gibt.
Das Ganze geht damit weiter, dass man den kompletten Prozess, wenn jemand unterwegs ist, mit abwickeln kann. Dazu gehören zum Beispiel Hotelübernachtungen und die Mobilität zwischen den Terminen, die der Coworker hat.
Parallel bauen wir ein starkes Partnernetzwerk auf, mit dem wir den Digital Lifestyle unterstützen wollen. Dort werden verschiedene Zusatzleistungen exklusiv für DESKCLOUD-Mitglieder angeboten werden.
Ricardo: Im Grunde geht es darum, unser Netzwerk auszubauen, offen für neue Ideen und neue Aspekte zu sein, und hier sind es wie gesagt die Zusatz-Services, die wir rund um unser Produkt aufbauen, um unsere Community zu stärken und unser Produkt noch attraktiver zu gestalten.
DIGITALHUB.de wichtig für die Entwicklung
Simon: Wie hilft euch der Digital Hub in Bonn?
Jan: Der Hub hilft uns damit, dass wir hier coole Räumlichkeiten haben, wo man perfekt ein Meeting abhalten kann. Wir haben hier unsere Flexdesks, weil wir selbst Coworking betreiben. Der Hub hilft uns auch enorm mit den vielen Kontakten, d. h. Intros zu diversen Investoren, aber auch zu Kunden und anderen Coworking Spaces.
Vielen Dank für das Interview!