Gründungsmesse der IHK Bonn / Rhein-Sieg

Am 17. November lud die IHK Bonn Gründer und alle, die es werden wollen, zu einer Gründungsmesse in ihre Räume am Bonner Talweg. Wer Gründungsberatung und Gründungsförderung suchte – hier konnte er (oder sie) es finden.

Sowohl die IHK selbst als auch die verschiedenen Akteure aus der Existenzgründungsförderung stellten sich und ihre Förderprogramme vor. Hierfür gab es Infostände in der Messehalle und Vorträge über Gründungsfinanzierung, Betriebsübernahme, Social Media Marketing und Gründungen aus dem Wissenschaftsbetrieb.

Wie gründen digitale Startups?

Der Digital Hub Bonn umwarb auf der Gründungsmesse kreative Köpfe aus der Digitalwirtschaft. Das breite Beratungsangebot, die Vernetzung mit Förderpartnern, ein cooler Coworking Space und viel Know-how-Transfer machen den Hub zu einer ersten Adresse für Techies, die den Schritt in die Existenzgründung wagen. Das unterstrich auch Ivan Ryskov, Vorstand des Hubs, mit seinem Vortrag „Wie gründen digitale Startups?“

Vom Pre-Seed bis zum Exit mit dem HTGF

Ähnlich wendet sich auch der High Tech Gründerfonds an High Tech Startups. Er begleitet erfolgversprechende Gründungen vom Pre-Seed bis zum Exit. Der HTGF verfügt über viel Erfahrung – man feiert gerade den hundertsten Exit! – und exzellente Kontakte, um Gründer groß zu machen. Anders als traditionelle Banken vermittelt er auch Zugang zu Risikokapital, wenn die Geschäftsidee es zulässt. „Damit bekommt man genau die Ressourcen, um sehr schnell ein Unternehmen aufzubauen“, betont Dr. Alex von Frankenberg, Geschäftsführer des HTGF.

Weitere Anlaufstellen für Gründer aus Wissenschaft und Technik waren das CENTIM – Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand – der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Universität Bonn. Beide legen den Fokus auf Existenzgründungen aus der Hochschule heraus. Herr Wolf von der Universität Bonn hielt denn auch einen Vortrag über dieses Thema.

Social Impact Lab ist Inkubator für Social Entrepreneure

Das Social Impact Lab Bonn legt den Schwerpunkt auf Gründungen mit sozialer Komponente. „Wir sind eine Art Digital Hub für Unternehmen und Projekte, die gesellschaftliche Probleme lösen. Seit Juli 2018 sind wir angetreten, um soziale und inklusive Gründungsvorhaben zu unterstützen,“ erläutert Gunhild Busch auf der Gründungsmesse. Dazu gibt es ein Stipendienprogramm, das Gründer von Sozialunternehmen in den ersten neun Monaten unterstützt.

Social Impact Lab

Breitbandausbau und Frauenförderung

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn warb für ihr Innovations- und Gründerzentrum BonnProfits auf der Godesberger Allee. Das Zentrum ist für „wissensbasierte Dienstleistung“ da. Es bietet einen Coworking Space, Coaching und Beratung von Experten sowie effektives Networking durch Vermittlung von regionalen Wirtschaftskontakten. Gertrud Hennen von der Bonner Wirtschaftsförderung erklärte, wie Gründer „in 7 Schritten zum perfekten Elevator Pitch“ kommen.

Bonn Profits

Auch die Kollegen von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises waren vor Ort auf der Gründungsmesse. Nicht ohne Stolz erzählte man von den Fortschritten im Breitbandausbau. 20 Millionen Euro fließen jetzt in die Versorgung des Rhein-Sieg-Kreises mit flächendeckendem, schnellem Internet. Darüber hinaus sei man in der Existenzgründer-Beratung gut aufgestellt: Rat und Coaching gibt es bei den Wirtschaftsförderern und der Business Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie das Gründer- und Technologie-Zentrum in Rheinbach stellen Infrastruktur bereit. Für Gründerinnen gibt es besondere Beratungs- und Qualifizierungsangebote. Diese motivieren Frauen, zu Unternehmerinnen zu werden.

Wirtschaftsförderung Rhein Sieg

Finanzierungspartner der Gründer

Eine große Zahl von Kreditinstituten stellte auf der Gründungsmesse ihre Angebote für Existenzgründer vor. Volksbank Köln Bonn, Sparkasse Köln, Commerzbank und Deutsche Bank präsentieren sich, ebenso wie die Bürgschaftsbank NRW. Wenn Gründer über ihre Hausbank einen Antrag auf einen Gründerkredit stellen, tritt häufig die Bürgschaftsbank als Garantiegeberin ein. So arbeiten „normale“ Kreditinstitute mit KfW, NRW.Bank und Bürgschaftsbank Hand in Hand, um Existenzgründern in den Sattel zu helfen.

Während die Sparkasse in ihrem Haus spezialisierte Existenzgründungsberater hat, verfolgt die Volksbank einen dezentralen Ansatz, wobei die Firmenkundencenter auch Gründungsberatung anbieten. Darüber hinaus bietet die Volksbank über ihren Partner R+V Versicherungen ebenfalls Bürgschaften bzw. Kautionen für Existenzgründerkredite an. Sie verteilt auf der Gründungsmesse überdies sehr nützliche Handreichungen: Eine Anleitung zu Aufbau und Inhalt eines Businessplans und eine Checkliste, welche Unterlagen man für eine Existenzgründung benötigt.

Nicht ohne meinen Businessplan

Was alle die vielen Finanzierungspartner betonen: Ohne einen vernünftigen Businessplan geht gar nichts. „Manche haben nur eine vage Idee im Kopf und sind gar nicht in der Lage, das schriftlich zu Papier zu bringen,“ vertraut mir einer der Bankberater auf der Gründungsmesse an. Solchen Kandidaten kann und darf die Bank natürlich nichts geben. Doch wer sich eingehender mit seiner Geschäftsidee beschäftigt hat, wird auch in der Lage sein, deren Wirtschaftlichkeit nachzuweisen. Eine realistische Prognose mit Investitions- und Finanzierungsplan, Risikoanalyse und Liquiditäts-Forecast werden auch nüchterne Banker eher überzeugen als eine schön gegelte Frisur.

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