Intelligente Lager-Roboter, Analytics (Westphalia Data Lab) oder digitale Lademittelverwaltung („Palettenheld“) – Fiege Logistik ist ein Technologieführer in Nordrhein-Westfalen – und kümmert sich auch um Startups.
Anlass für uns, diese Top-Adresse und ihre Digitalisierungstrends unter die Lupe zu nehmen.
Wer ist FIEGE?
Die Fiege-Gruppe gehört zu den führenden Logistikanbietern in Europa. Sie gilt als Pionier der Kontraktlogistik und entwickelt integrierte, ganzheitliche Logistiksysteme. Mit mehr als 12.000 Mitarbeitern in 15 Ländern realisierte Fiege 2016 einen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro.
Als Kontraktlogistiker ist Fiege besonders an der Vernetzung und Digitalisierung von Prozessen entlang der gesamten Supply Chain interessiert. Denn integrierte Logistik-Lösungen verlangen integrierte Daten und Prozesse. Die berühmten sieben R der Logistik schreien geradezu nach digitalen Lösungen – nämlich: die richtigen Produkte zur richtigen Zeit in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität und mit den richtigen Informationen zum richtigen Preis am richtigen Ort zu liefern.
Next Logistics Accelerator
Im Februar 2018 gründete eine Gruppe von Logistikunternehmen, darunter auch Fiege, den Next Logistics Accelerator (NLA) in Hamburg.
Die Initiative fördert Startups aus den „WIOTTA“-Segmenten: Warehousing, Internet of Things, Transportation, Mobility, Supply Chain Management, Predictive Analytics, Big Data, Block Chain, 3D Printing, Robotics, Autonome Fahrzeuge, Drohnen, Last Mile Delivery, Smart Cities, Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI), Virtuelle Realität (Virtual Reality, VR) und Augmented Reality (AR).
Westphalia DataLab
Gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern der Fachhochschule Münster gründete Fiege Logistik im Januar 2018 das Westphalia DataLab. Das Startup bietet automatisierte Datenanalyse für mittelständische Unternehmen an. Diese können die Analysen als Service nutzen und abrufen.
Palettenheld ist ein weiteres, interessantes digitales Geschäftsmodell, das Fiege relog aus Münster im Januar implementiert hat. Unter der Adresse Palettenheld.com findet man eine Onlineplattform, auf der Lademittelströme in Echtzeit verfolgt und geplant werden können.
Speditionen und andere Logistik-Unternehmen haben auf diese Weise immer im Blick, wo sich ihre Paletten gerade befinden und woher sie neue bekommen, wenn sie sie brauchen. Immer eine leere Europalette zur rechten Zeit am rechten Ort bereitzustellen, das ist der Anspruch der Plattform.
Robots to the rescue
Fiege investiert – und kauft – beim Münchener Robotik Startup Magazino GmbH. Dieses beliefert den Logistik-Anbieter mit intelligenten Kommissionier-Robotern. Ein Testbetrieb mit drei Robotern erbrachte derart positive Erfahrungen (und hohe Einsparungen), dass Fiege jetzt eine ganze Roboter-Flotte ausrollt. Das Unternehmen besitzt jetzt in Europa eine der größten Flotten von sensorgesteuerten Robotern für Kommissionieraufgaben in der Lagerlogistik.
Im von Fiege betriebenen Lager eines großen Onlinehändlers für Schuhe arbeiten Roboter Seite an Seite mit menschlichen Mitarbeitern. Sie räumen Schuhkartons ein oder aus und bringen sie zur Versandstation. Damit unterstützen sie die Schnelligkeit und Präzision in der Lieferkette, die gerade im Online-Handel verlangt wird.
Bedeutung der Logistik-Branche
In der öffentlichen Wahrnehmung ist noch nicht angekommen, dass die Logistik eine Branche der Superlative ist. Denn Deutschland ist Logistik-Weltmeister: Im Ranking der Weltbankstudie „Connecting to Compete“ liegt Deutschland im Vergleich zu 160 Ländern auf dem ersten Platz.
In Deutschland ist die Logistik nach der Automobilwirtschaft und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftssektor. Die rund 60.000 deutschen Logistikunternehmen geben drei Millionen Menschen Arbeit und setzten 2017 rund 258 Milliarden Euro um – das ist ein Viertel des europäischen Logistik-Kuchens.
Und was hat das mit dem Hub zu tun?
Deutsche Mittelständler erbringen techologische Spitzenleistungen. Viele stecken mitten drin im Prozess der Digitalisierung, andere, wie Fiege Logistik, sind Vorreiter. Solche Partner wünschen wir uns.
Wir vernetzen Unternehmen und Startups, um für beide Seiten das Beste herauszuholen: Unternehmen finden neue Ideen und digitale Geschäftsmodelle. Startups finden potente Partner aus der Industrie, die ihnen helfen, Produkte und Services zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.
Darüber hinaus ist der Digital Hub Bonn für seine Partner eine Art ausgelagerte Entwicklungsabteilung. Dort können Entwickler aus den Unternehmen in einem innovationsfreundlichen Klima Prototypen entwickeln und Startups einbinden, um die eigene Entwicklungsarbeit voranzutreiben.