Neue OLE E-Learning-Plattform

Im Accelerator des Bonner Hub steht der Name OLE für E-Learning. Genauer gesagt: Die OLE GmbH hat mit OLE Scout ein Learning Management System (LMS) mit integriertem Autorensystem erschaffen. Was das Besondere daran ist, erklärt uns die Gründerin Britta Schulz im Interview. 

Frage: Britta, wie und wann bist du auf die Idee mit deinem Startup OLE GmbH gekommen? 

Antwort: Wir haben die Firma zu dritt gegründet, Janina Plum, Alan Plum und ich. Alle drei waren wir zuvor schon im Bereich E-Learning tätig. Ich arbeitete zuvor für eine Agentur, die maßgeschneiderte Kurse für Pharmaunternehmen erstellte. Dadurch konnten wir viele unterschiedliche Lernplattformen und Autorensysteme kennen lernen.

Bei der Zusammenarbeit mit Kunden mussten wir häufig feststellen, dass viele der gängigen Systeme mit Funktionen überladen, viel zu behäbig und schlecht anzupassen waren. Der Kunde wurde durch Funktionen verwirrt, die er gar nicht brauchte.

Die strikte Trennung zwischen LMS und Autorensystem sollte Flexibilität bieten, führte aber in der Praxis häufig zu Problemen: manchmal unterstützte ein LMS nicht jedes Autorensystem, oder Unternehmen bestanden auf veraltete Standards, weil bereits bestehende Inhalte nicht mit den neuen Systemen kompatibel waren

Durch eine konkrete Anfrage kamen wir 2015/16 auf die Idee, ein eigenes Learning Management System zu entwickeln. Meine Kolleginnen waren zu dem Zeitpunkt bereits mit einer kleinen Agentur selbständig. Unter diesem Dach starteten wir die Entwicklung. 

Frage: Was ist das Besondere an OLE? 

Antwort: Unser LMS ist modular aufgebaut. Das Design ist klar und handlich, die Navigation intuitiv. Der Kunde kann entscheiden, mit welchen Funktionen er seinen Lernstoff vermitteln möchte. Dadurch behält er den Überblick und ist sehr flexibel.

Der Kunde kann das System auch risikolos einfach mal für einen Kurs ausprobieren. Das Pricing ist transparent, man kann die Software nach dem SaaS-Modell mieten und zahlt pro Nutzer. Alternativ können Unternehmen die Software auch gegen Festpreis im Intranet auf eigener Hardware laufen lassen.

Früher musste man sehr viel Geld in ein neues E-Learning-Projekt investieren, zuerst eine Beratung einkaufen, dann eine teure Software, Kurse… Mit unserem Modell kann man zu überschaubaren, fixen Kosten einfach loslegen.

Über Schnittstellen lässt sich OLE Scout leicht mit anderen Software-Komponenten integrieren, zum Beispiel mit einem Shop-System oder bereits bestehender Unternehmensinfrastruktur, wie Single-Sign-On-Systemen.

Und dann helfen wir dem Kunden natürlich auch bei der Entwicklung des Kurses. Wer das nicht selber übernehmen kann oder möchte, findet in uns eines der wenigen Full Service-Unternehmen im Bereich E-Learning.  

Frage: Angenommen, jemand möchte eine Schulung erstellen und kommt zu euch. Wie geht es dann weiter? 

Antwort:

Wir erstellen die E-Learning-Kurse gemeinsam mit den Unternehmen. Das Know-how liefert der Kunde, vielleicht als Word- oder Powerpoint-Datei. Unser Part ist zunächst, ein Konzept zu erstellen, das den Unternehmens- und Lernzielen sowie zu vermittelnden Inhalt entspricht.

Wir klären mit dem Kunden auch ab, was er möchte: Will er ein WBT (Web-based Training), einen Videokurs, eine Mischung davon? Wie soll der Test aussehen? Soll ein Forum freigeschaltet werden? Sollen Feedbackbögen bereitgestellt werden? So entsteht der Kurs genau nach Maß.

Dazu gehört ein Drehbuch zu schreiben und gute Texte zu verfassen, die der Lernende verstehen kann. 

Frage: Auf eurer Website bietet ihr auch eine Fachbuchqualifikation an. Was ist das?  

Antwort: Eine weitere Idee von uns, ein Produkt für Fachverlage. Mit der Fachbuchqualifikation können Leser das aus Fachbüchern erworbene Wissen zertifizieren lassen. Viele Menschen bilden sich über Fachbücher weiter, aber bisher konnten sie diesen Lernerfolg nicht nachweisen. Sie mussten teure Seminare belegen, um ein Zertifikat zu erwerben. Über unser Testsystem können sie eine Prüfung absolvieren und ein fälschungssicheres Zertifikat herunterladen. 

Für Fachverlage ist dies ein weiterer Service, ein neues Geschäftsfeld, das sie ihren Lesern anbieten können. Das nachweisbare Fachbuchwissen ist ein Mehrwert für den Leser. 

Frage: Wie hat euch der Digital Hub Bonn geholfen? 

Antwort: Zunächst einmal habe ich hier im Coworking meinen Arbeitsplatz. Der Rest der Truppe sitzt nämlich in Rheda-Wiedenbrück. Dann hoffen wir auch auf Unterstützung in der Außenkommunikation, etwa bei Social Media und unserer Website. Hier findet man immer jemand, der einem weiterhelfen kann. Schließlich setzen wir auch auf die Multiplikatorwirkung, die Kontakte, die wir über den Hub bekommen. 

Vielen Dank für das Interview!  

 

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