Du hast bereits eine gute Geschäftsidee mit innovativer Lösung? Benötigst aber einen konkreten Leitfaden, damit du mit deinem Start-up erfolgreich durchstarten kannst? Dann ist dieser erster Teil der Beitrags-Serie perfekt für dich.
Lebenszyklen eines Start-ups
Was du vorweg wissen solltest: Der Entwicklungsprozess eines erfolgreichen Start-ups ist in sechs Phasen unterteilt. In jeder Phase gibt es bestimmte Ziele, Risiken und Chancen. Damit sind auch Aufgaben verbunden, die du jeweils fristgemäß abhandeln solltest. Diese sind der Reihe nach:
- Orientierungsphase (Pre-Seed)
- Planungsphase (Seed)
- Gründungsphase (Startup)
- Aufbauphase (1st Stage)
- Wachstumsphase (2nd Stage)
- Reifephase (3rd oder Later Stage)
1. Orientierungsphase (Pre-Seed)
Starten wir mit der Orientierungsphase. Diese Phase nennt man auch Pre-Seed-Phase. In dieser Zeitspanne (erster bis dritter Monat) solltest du deine Geschäftsidee in den Fokus legen und dir Gedanken über die Umsetzbarkeit, Akzeptanz, Konkurrenz und Zielgruppe machen. Du kannst, um die Akzeptanz des Produktes oder der Dienstleistung festzustellen, – aber nur in der Orientierungsphase – ganz simpel dein eigenes Umfeld (privat oder auch beruflich) befragen. Denn je mehr Menschen dein Vorhaben kennen, desto vorteilhafter wird es für dich. Du erhältst wertvolles Feedback und kannst an geeigneter Stelle Verbesserungen oder auch Änderungen vornehmen.
Ebenfalls wichtig ist es, eine konkrete Antwort auf die Frage: “Wer ist meine Zielgruppe?“ zu finden. Du solltest deine potentiellen Zielkunden definieren und deren Bedürfnisse gut kennen, damit du auch dein Produkt/Dienstleistung jederzeit optimieren und verbessern kannst. Eine falsche Zielgruppendefinition kann z. B. zum Scheitern der Geschäftsidee führen.
Eine grundlegende Eigenschaft eines Start-ups ist der Grad an Innovation. Denn mit einer innovativen Geschäftsidee bekommst du die Gelegenheit ohne jegliche Konkurrenz erfolgreich durchzustarten. Wenn du jedoch ein bereits existierendes Produkt planst zu verbessern, solltest du eine gründliche Recherche betreiben. Es kann durchaus sein, dass deine Idee so bereits existiert und sich schon im Markt etabliert hat.
2. Planungsphase (Seed)
Unmittelbar nach der Orientierungsphase geht es über in die Planungsphase (Seed). In dieser Zeitspanne (vierter bis zwölfter Monat) kannst du nun mit der schriftlichen Planung beginnen. Die in der ersten Phase durchdachten Ideen und Anregungen sollen in dieser Phase detaillierter recherchiert und ausgewertet werden. In einem Geschäftsplan (engl. Business Plan) können die entscheidenden Aspekte der Gründungsplanung erfasst und dokumentiert werden. Wichtige inhaltliche Themen sind vor allem Produkt/Dienstleistung, Hervorhebung von Kundennutzen, Konkurrenz, Marktanalyse, Kunden (Zielgruppe) und Beratungsangebote. Das Ziel der Erstellung eines Business-Plans ist zu sehen, ob das geplante Produkt oder die geplante Dienstleistung im Markt durchsetzbar ist oder nicht.
Wichtige Entscheidungen, wie die Wahl der Rechtsform, des Kernteams, des Standortes, der Buchführungsform, der Preispolitik und des ersten Finanzpartners werden in der Seed-Phase getroffen. Weitere grundlegende Entscheidungen sind außerdem: Name des Start-ups, Meilensteine, Strategien und lang/kurzfristige Ziele.
Die passende Rechtsform deines Start-ups!
Betrachten wir alle Rechtsformen ausführlich, so stellen wir fest, dass es einige Rechtsformen gibt, die bei der Gründung eines digitalen Start-ups mit dem Fokus Digitalisierung eher passend ist. Gängige Rechtsformen für Start-ups sind z. B.: GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts), GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung), UG (Unternehmergesellschaft), GmbH & Co.KG (Kapital- und Kommanditgesellschaft), AG (Aktiengesellschaft) und SE (Societas Europaea = Europäische Aktiengesellschaft).
3. Gründungsphase (Start-up)
Nun steht die Gründungsphase (Zeitspanne erstes Jahr) bevor! Das Unternehmen wird gegründet und das Produkt, beziehungsweise die Dienstleistung ist größtenteils fertiggestellt. In dieser Phase werden alle organisatorischen Dinge der Existenzgründung erledigt. Diese sind beispielsweise Verträge, Konteneröffnungen, Gewerbeanmeldung, Meldung beim Finanzamt und weiteres. Parallel mit der Gründung des neuen Start-ups sollte die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch aktiv nach außen wirken.
4. Aufbauphase (1st Stage), Wachstumsphase (2nd Stage) und Reifephase (3rd oder Later Stage)
Nach der Gründungsphase durchläuft das Start-up nun die Aufbauphase (1st Stage). In dieser Zeitspanne (erste bis dritte Jahr) erzielen Start-ups die ersten Umsätze. Voraussetzung ist aber, dass die zuvor gesetzten Ziele umgesetzt werden. Hast du und dein Start-up die Aufbauphase gut überstanden, kommt ihr in die Wachstumsphase (2nd Stage). In dieser Phase erreichen Start-ups meistens die Gewinnzone und es stehen Umstrukturierungsmaßnahmen sowie eine Expansionsstrategie an. Und ab dem sechsten Jahr beginnt die Reifephase.
Los geht´s!
Mit diesem Beitrag haben wir versucht, dir einen kleinen Überblick über die ersten Schritte der Existenzgründung zu geben. Zusammenfassend kann man sagen, dass du bei der Gründung auf die Zeitplanung und Einhaltung der Aufgaben in den jeweiligen Phasen achten solltest.
Im nächsten Beitrag werden wir uns detaillierter mit der Finanzierung eines Start-ups befassen! Das DIGITALHUB.de-Team wünscht dir bis dahin einen sonnigen Tag!
Aussagen des Autors geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.