Hania El Shourbagy ist eine eindrucksvolle junge Frau. Die 24-Jährige aus Ratingen, die in Mannheim, Bonn und Prag Economics studiert hat, stand eines schönen Tages im Sommer 2017 beim Digital Hub auf der Matte und fragte nach einem Praktikum. Sie bekam es. Ein guter Tag für Hania und den Hub. Im Interview erzählt sie, wie sie am Bonner Bogen von der Praktikantin zur Programmiererin wurde.
Frage: Wie bist du überhaupt zum Bonner Hub gekommen?
Hania: Mein Studienschwerpunkt ist eigentlich Finance. Als ich letzten Sommer von meinen Auslandssemestern in Prag zurückkehrte, suchte ich also zunächst eine Praktikumsstelle bei den großen Banken. Das hat allerdings nicht direkt geklappt, sodass ich mir Alternativen überlegte.
Da ich mich für Venture Capital und Startup-Finanzierung interessiere, kam ich auf die Idee, mich in der Startup-Szene in der Region umzusehen. Die Internet-Recherche führte mich dann zum Digital Hub Bonn. Ich fand die Aktivitäten hier so spannend, dass ich beschloss, mich zu bewerben. Das habe ich dann direkt persönlich getan.
Frage: Und wie ging es weiter?
Hania: Sophia empfing mich und wir haben ein Gespräch geführt. Es gefiel mir hier. Die Atmosphäre ist sehr gut, die Leute sind cool und ich wurde sehr freundlich aufgenommen. Und ich bekam direkt eine Praktikumsstelle!
Frage: Wie war der Stellenzuschnitt, was waren deine Aufgaben?
Hania: Das war anfangs noch gar nicht so genau fixiert. Als Erstes sollte ich ein Startup-Glossar erstellen. Das war ein hervorragender Einstieg. Über die Fachsprache bekam ich eine Vorstellung von dem ganzen Spektrum der Startup-Förderung. Ich wusste vorher zum Beispiel nicht, was ein Pitch Deck ist. Da ich ein analytischer Mensch bin, arbeite ich gerne mit Daten. Zu der Zeit ging gerade das Corporate Business Development los und ich habe viele Excel-Tabellen erstellt und Informationen zusammengetragen.
Frage: Und was war dein Einstieg in die Web-Programmierung?
Hania: Der Digitalisierungs-Check. Ich hatte zwar schon im Studium programmiert. Zunächst waren das ökonometrische Anwendungen. Dann habe ich in Prag ein VBA-Programm für Portfolio-Management geschrieben. Das fand ich spannend und interessant. Aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es mich einmal so packen würde.
Anfangs sollte der Digital-Check gar nicht so aufwändig werden. Aber im Laufe der Zeit stiegen die Ansprüche. Wir kauften ein Tool namens Typeform und gestalteten den Check so schön, dass wir dachten, jetzt muss auch der Inhalt entsprechend toll sein. Und nach dem Check sollen die Teilnehmer eine Auswertung abrufen können.
Diese Auswertung war eine anspruchsvolle Programmierarbeit. Man sagte mir, dass ich das nicht tun muss, es könne auch ein Web-Entwickler engagiert werden. Aber das kam für mich nicht in Frage, ich wollte das selbst schaffen. Ich habe mich also eingearbeitet. Die Startups im Hub rieten mir, die API von Typeform zu nutzen. Da habe ich mich dann eingearbeitet.
Wenn ich eine Frage hatte, suchte ich in einschlägigen Programmierer-Foren oder in der Fachliteratur nach der Lösung, oder ich fragte die kompetenten Leute hier im Hub. Meistens hat mir schon ein Hinweis gereicht, um weiterzukommen. Ich war richtig stolz, als das Projekt jetzt online gegangen ist.
Frage: Du bist nur noch bis Ende des Jahres im Hub. Hast du schon Pläne für danach?
Hania: Ich muss mein Studium noch beenden. Und meine nächste Erfahrung soll auch eher technisch sein. Im Hub habe ich meine große Leidenschaft für IT, Technologie und Programmierung entdeckt. Diesen Weg möchte ich weiter gehen und mit meinen Studienschwerpunkten Economics und Finance verbinden.
Frage: Kannst du dir nach deiner Zeit im Digital Hub Bonn vorstellen, auch selbst einmal ein Unternehmen zu gründen?
Hania: (lächelt) Ja, natürlich, das wäre sehr spannend. Ich möchte nicht mein Leben lang angestellt bleiben. Wenigstens einmal im Leben möchte ich auch einmal Gründerin sein. Und vielleicht wird es ja ein Erfolg!
Hania, danke schön für dieses Interview!