Scale-up Wenn Start-ups erfolgreich wachsen!

Scale-up: Wenn Start-ups erfolgreich wachsen!

Start-up, Scale-up und Scaler – Sobald ein Start-up außerordentlich schnell und weit wächst durchläuft es in der Regel diese Entwicklungsstadien. Mit dem Ziel ganz Nordrhein-Westfalen zur Top-10 Start-up-Region in Europa zu machen, hat die Landesregierung eine europaweite Ausschreibung für ein Scale-up Programm veröffentlicht. Mehr zum Thema „Start-ups und Scale-ups“ haben wir für Euch im Beitrag zusammengefasst.

 

Start-up, Scale-up und Scaler: Wie lauten die Definitionen?

Damit wir zunächst konkreter betrachten können, wie ein erfolgversprechendes Start-up zum Scale-up und anschließend zum Scaler werden kann und worin die spezifischen Unterschiede liegen, klären wir die genauen Bedeutungen der jeweiligen Bezeichnungen.

Start-up
Als Start-up wird ein junges und noch nicht etabliertes Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee bezeichnet, welches sich bereits in der ersten Phase des Lebenszyklus befindet. Start-ups werden mit geringem Startkapital gegründet und sind i.d.R. zur Ausweitung des Geschäftes und Stärkung des Kapitalbasis` auf den Erhalt von Venture Capital bzw. Seed Capital angewiesen.

Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon

Scale-up
Beim Scale-up handelt es sich ebenfalls um ein Start-up, welches aber die Anfangsphase verlassen hat. In dieser Phase hat das Start-up bewiesen, dass sein Produkt am Markt angekommen ist (Product Market Fit) und das Gesamtkonzept eine bestimmte Zielgruppe anspricht. Ein Scale-up weist ein außerordentliches Wachstum und generiert Umsätze, kann aber nicht zu 100 Prozent auf eigenen Füßen stehen.

Quelle: STARTUPWISSEN.BIZ

Scaler
Beim Scaler bzw. scaling kann man schon von einer Marktführerschaft reden. Im Gegensatz zum Scale-up ist hier auch die Rede von einer „Skalierung“, sprich der Umsatz steigt ohne eine wesentliche Erhöhung der Ressourcen. Prozesse, die skalieren, sind solche, die ohne zusätzlichen Aufwand massenhaft durchgeführt werden können und der Umsatz ohne signifikante Kosten generiert wird.

Quelle: spendjournal

 

Bild: https://ventionteams.com/blog/essential-steps-scaling-startup

 

Vom Start-up zum Scale-up: Worin liegen die charakteristischen Unterschiede?

Scale-ups und Start-ups weisen zu folgenden sechs Themen charakteristische Unterschiede auf:

>> Produktmarktanpassung
Während Scale-ups schon längst den Product-Market Fit erreicht und ausgebaut haben, arbeiten Start-ups noch an Themen wie Kundensegmentierung, Kundenakquisitionskosten und Produktmerkmalen!

>> Finanzierungsphase
Wie bereits oben angerissen sind Scale-ups im Gegensatz zu Start-ups aufgrund der unterschiedlichen Wachstumsphasen schon so weit im Voraus, dass sie eine weitere Finanzierungsrunde planen, während Start-ups sich erst auf eine Startrunde vorbereiten!

>> Arbeitsbereiche der Teammitglieder
Beim Start-up übernimmt meistens eine Person mehrere Themengebiete und ist sozusagen ein „Alleskönner“. Beim Scale-up werden jedoch für die einzelnen Abteilungen/Themen kompetente Mitarbeiter eingestellt.

>> Risikoaversion
Ein weiterer Unterschied ist, dass Start-ups meistens einen kleinen Kundenstamm besitzen und große Änderungen am Produkt flexibler vornehmen können. Bei Scale-ups ist das jedoch nicht der Fall. Je größer das Unternehmen und der Kundenstamm ist, umso risikoaverser handelt es.

>> Führung der Mitarbeiter
Während bei Start-ups Prozesse schnell durch wenig Personal abgewickelt werden können, ist das beim Scale-up nicht der Fall. Deshalb sind organisierte Systeme und eine Kontrolle durch eine oder mehrere Führungspositionen unerlässlich.

>> Onboarding Prozess
Scale-ups bieten bei Neueinstellungen im Gegensatz zu Start-ups einen Crashkurs in allen Abteilungen, Geschäftszielen und kulturellen Werten, wobei bei Start-ups nur die wesentlichen Aufgaben zugeteilt werden.

 

Scale-up-Programm der Landesregierung NRW

Die Landesregierung möchte in naher Zukunft nicht nur Start-ups, sondern auch Scale-ups unterstützen. Dazu wurde am 4. Februar 2021 eine europaweite Ausschreibung für ein Scale-up-Programm veröffentlicht. In der Ausschreibung sucht das Wirtschafts- und Digitalministerium deshalb nun einen Auftragnehmer, der ein solches Skalierungsprogramm für Start-ups in Nordrhein-Westfalen konzeptioniert, aufbaut und umsetzt.

Das Programm soll sich an Gründer*innen sowie deren Management-Teams richten, die sich kurz vor oder bereits in einer Phase des rapiden Wachstums und Wandels befinden. Typische Herausforderungen stark wachsender Start-ups sind u.a. die internationale Skalierung ihres Geschäftsmodells, die Erweiterung des Management-Teams und die Umsetzung weitreichender organisatorischer Veränderungen sowie erheblich steigender Finanzbedarf. Diese Herausforderungen soll das Programm in den Blick nehmen und den teilnehmenden Start-ups helfen, unter anderem durch Mentoren, Peer2Peer-Learning und Workshops die Skalierungsphase zu erreichen. Im ersten Quartal 2022 soll das Skalierungsprogramm mit zunächst zehn bis 20 teilnehmenden Start-ups starten. Weitere Details zur Ausschreibung: wirtschaft.nrw

 

 

Aussagen des Autors geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder!

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